Körperlich anstrengende und belastende Tätigkeiten kommen bei der Nutzung von Bearbeitungszentren für die Metallbearbeitung häufig beim Wechsel von Werkstücken vor. Bei ungenügender Maschinengestaltung kann dieser Vorgang mit ungünstiger Körperhaltung und schwerer Lastenhandhabung im Inneren der Maschine verbunden sein.
Das Horizontalbearbeitungszentrum HBZ® CompactCell der Firma Handtmann besitzt eine große Werkstückpalette, die für die Bearbeitung senkrecht in die Seitenwand der Maschine eingelassen wird. Für die Be- und Entladung wird die komplette Werkstückpalette um 90° heruntergeklappt und kann so wie ein Tisch gut zugänglich bestückt werden.
Relevante Normen für Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren können bei ErgoNoRA unter folgenden Suchbegriffen gefunden werden:
Der Fachbericht DIN ISO/TR 22100-3 zeigt, wie ergonomische Grundsätze bei der Risikominderung nach ISO 12100 berücksichtigt und für Maschinen relevante Ergonomie-Normen angewendet werden können. Er hilft Konstrukteuren, während der Entwicklung von Maschinen Entscheidungen hinsichtlich ergonomischer Aspekte zu treffen, und kann auch angewandt werden, falls keine relevanten Typ C-Normen verfügbar sind.
Beim Be- und Entladen von Werkstücken in und aus Werkzeugmaschinen sind oft schwere Lasten unter ungünstigen Körperhaltungen zu handhaben. Dabei sind besonders innerhalb von Maschinen oft Probleme mit der Zugänglichkeit sowie dem Einsatz von Lastenhandhabungsmitteln vorhanden (siehe dazu auch DIN EN 1005-2 und DIN EN 1005-4).
Das Palettenwechselsystem für die Vertikalfräsmaschinen von Handtmann sieht vor, dass die Werkzeugpaletten vollständig von der Maschine getrennt werden und auf Laufwägen vor der Maschine abgelegt werden können. Dadurch entsteht eine vollständig freie Fläche zur Vorbereitung und Fixierung von Bauteilen. Durch die offene Zugänglichkeit können Bauteile von oben mit Hebemitteln aufgesetzt werden und in günstiger Arbeitshöhe mit Spannmitteln fixiert werden. Durch die freie Positionierung der Wechselpalette im Raum ist das Bauteil von allen Seiten zugänglich (siehe DIN EN 12417:2009, Abschnitt 5.2 sowie DIN EN 13128:2009, Tabelle 5). Aufgrund des Wechselsystems mit 2 Paletten kann die Bearbeitung des nächsten Werkstücks parallel zum Rüsten erfolgen, wodurch Zeitdruck aus der Tätigkeit genommen wird.
Entkopplung von Maschinenteilen, an denen manuelle Tätigkeiten durchgeführt werden müssen, zur ergonomisch günstigeren Positionierung