Bearbeitungszentren sind universell einsetzbare Werkzeugmaschinen, die verschiedene Arbeitsvorgänge, wie Fräsen, Drehen oder Bohren, vornehmen können. Sie können in automatisierten Fertigungslinien eingesetzt werden wie auch in der Individualfertigung bei geringen Losgrößen oder Einzelteilen. Gerade bei größeren Bauteilen ist für Bediener dann die Beladung und Justierung der Rohteile sowie die Entnahme der Fertigteile oft mit hohen Belastungen verbunden, wie ungünstige Zwangshaltungen, hohen Kräften oder dem Handhaben von hohen Gewichten. Daher ist eine gute Zugänglichkeit zur Beladefläche sowie der problemlose Einsatz von Hebehilfsmitteln bei diesen Arbeitsvorgängen sehr wichtig.
Relevante Normen für Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren können bei <link http: nora.kan-praxis.de _blank extern die externe seite>NoRA unter folgenden Suchbegriffen gefunden werden:
Der Fachbericht DIN ISO/TR 22100-3 zeigt, wie ergonomische Grundsätze bei der Risikominderung nach ISO 12100 berücksichtigt und für Maschinen relevante Ergonomie-Normen angewendet werden können. Er hilft Konstrukteuren, während der Entwicklung von Maschinen Entscheidungen hinsichtlich ergonomischer Aspekte zu treffen, und kann auch angewandt werden, falls keine relevanten Typ C-Normen verfügbar sind.
Eine Eingeschränkte Zugänglichkeit zum Inneren von Werkzeugmaschinen führt oft zu ungünstiger Körperhaltung und Zwangshaltungen (siehe dazu auch DIN EN 1005-4). Darüber hinaus entsteht ein zusätzliches Verletzungsrisiko durch Hängenbleiben am Türrahmen.
Bei der Linie Spinner MVC sind die Schutztüren nicht an der Maschinenfront, sondern über Eck angeordnet. Dies führt zu einer erheblichen Vergrößerung der zur Verfügung stehenden Durchgangsöffnung. Durch den Zugang von zwei Seiten sind mehr Bereiche auf dem Werkzeugtisch gut erreichbar, so dass ungünstige Körperhaltungen vermieden werden (siehe DIN EN 12417:2009, Tabelle 2; DIN EN 13128:2009, Tabelle 5). Der Effekt wird dadurch verstärkt, dass konstruktionsbedingt der Werkzeugtisch sehr nahe an die Öffnung herangefahren werden kann.
Beim Be- und Entladen von Teilen in Bearbeitungszentren müssen häufig hohe Lasten gehandhabt werden (siehe dazu DIN EN 1005-2). Zusätzlich müssen diese teilweise unter ungünstiger Körperhaltung und mit hoher Präzision in die Spannvorrichtungen eingesetzt und fixiert werden.
Zur Vermeidung von schwerer Lastenhandhabung können Kräne und Hebehilfen eingesetzt werden. Durch die von oben frei zugängliche Position des Werkstücktisches an der Werkzeugmaschine können diese effektiv und einfach genutzt werden, um schwere Werkstücke in die Maschine zu heben und während des Fixierens auf dem Tisch zu stabilisieren (siehe DIN EN 12417:2009, Tabelle 2; DIN EN 13128:2009, Tabelle 5).
Auslegung der Maschinengeometrie zur einfachen Nutzung von Hebehilfen